Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Multimodalität und Intermodalität?
Multimodalität im Verkehrswesen bedeutet allgemein, dass ein Nutzer verschiedene Verkehrsmittel nutzen kann. Angewandt auf das Verkehrsverhalten nutzt demnach eine Person innerhalb eines Zeitraums, welcher i.d.R. mehrere Wege beinhaltet, verschiedene Verkehrsmittel. Zum Beispiel wenn für den Arbeitsweg die Bahn genutzt wird und für den Weg zum Supermarkt der eigene Pkw. Darauf aufbauend schließt Intermodalität das Wechseln zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln ein und bildet so eine Sonderform der Multimodalität. Demzufolge zeigen Personen intermodales Verkehrsverhalten, wenn sie für einen Weg, bspw. den Weg zur Arbeit, zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln wechseln, bspw. zunächst mit dem Fahrrad zur Bushaltestelle fahren und dann den restlichen Weg mit dem Bus zurücklegen.
(Eigene Darstellung)
Wie kann Multimodalität und Intermodalität gefördert werden?
Multimodales bzw. intermodales Verkehrsverhalten bieten höchste Flexibilität und fördern nachhaltiges Verkehrsverhalten, nicht nur deshalb lohnt es sich für Kommunen, Multi- und Intermodalität zu fördern, denn bereits kleine Maßnahmen können zur Förderung beitragen.
mehr anzeigen Es ist wichtig, bei der Förderung von Multimodalität die örtlichen Gegebenheiten, Eventualitäten und NutzerInnen mitzudenken und ggf. einzubinden. Wir beraten Sie gerne, sprechen Sie uns an! Mobilitätsstationen – der Baustein einer intermodalen Mobilität Um einer möglichst vielfältigen und umfangreichen Nutzergruppe eine inter- bzw. multimodale Mobilität zu ermöglichen, ist die Gestaltung und Bereitstellung einer oder mehrerer Mobilitätsstationen vor Ort durchaus sinnvoll. Eine solche Mobilitätsstation „[…] verknüpft verschiedene Mobilitätstangebote an einem Standort.“ Endnutzer können an einer lokalen Station aus einer Vielzahl verschiedener Verkehrsmittel, das für Sie und Ihre Mobilitätsbedürfnisse interessanteste Angebot auswählen. Das kann z.B. ein Leihfahrrad oder ein Mietauto aus einem Bike- bzw. Carsharingpool sein. Das zentrale Merkmal einer Mobilitätsstation – die überdurchschnittliche Verknüpfung unterschiedlicher Verkehrsmittel Das übergeordnete Ziel einer Mobilitätsstation ist die Verknüpfung unterschiedlicher Verkehrsmittel und somit die Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) auf alternative Verkehrsmittel. Die Verknüpfung ist so gestaltet, dass ein örtlicher Wechsel zwischen den Verkehrsmitteln durch räumliche Konzentration der Angebote einfach ermöglicht wird. Im Regelfall wird diese verkehrliche Botschaft mit entsprechenden Gestaltungsmaßnahmen der Station unterstützt. Häufig geht die Nutzung einer solchen Mobilitätsstation auch mit einer Veränderung des Mobilitätsverhaltens der NutzerInnen einher. Um eine Veränderung des Mobilitätsverhaltens herbeizuführen und somit den Umstieg von MIV auf alternative Mobilitätsangebote attraktiv zu gestalten, muss die Mobilitätsstation im kollektiven Bewusstsein mit einer „Mobilitätsgarantie“ assoziiert werden. Hierfür sollte die Nutzung der zur Verfügung stehenden Verkehrsmittel so flexibel und komfortabel wie möglich gestaltet sein. Eine weitere Möglichkeit, welche als Ergänzung zur Mobilitätsstation zum Einsatz kommt ist die Neugestaltung einer App oder die Integration weiterer Angebote in eine bereits vorhandene App. Denn auch Mobility as a Service (MaaS) hat Einfluss auf unser Mobilitätsverhalten. Ganz grundsätzlich beschreibt Mobility as a Service (MaaS) einen Mobilitätsservice, der an die individuellen Bedürfnisse seiner NutzerInnen angepasst werden kann. Es wird nicht selten von der Zukunft der Mobilität gesprochen, da MaaS alle verfügbaren Verkehrsmittel (ÖPNV, Carsharing, Bikesharing, Pedelec-Sharing, E-Tretroller, Taxi, Ridehailing, etc.) einschließen kann. Diese werden über die vorhandenen Technologien, bspw. durch eine App, miteinander verknüpft und ermöglichen der nutzenden Person alle Verkehrsmittel in der eigenen Wegplanung zu berücksichtigen sowie alle genutzten Verkehrsmittel über einen Bezahlvorgang in der App abzurechnen. Bekannte Beispiele hierfür sind die Mobilitätsanwendung des Berliner Verkehrsverbundes „Jelbi“ sowie des Karlsruher Verkehrsverbundes „regiomove“. Die Ausstattungsvielfalt bei Mobilitätsstationen Bei der Planung und Gestaltung von Mobilitätsstationen gibt es viele verschiedene Ausstattungsmöglichkeiten. Grundsätzlich sind bei der Planung der Ausgestaltung einer Mobilitätsstation die Bedürfnisse zukünftiger Nutzer von den Verantwortlichen zu berücksichtigt. Je nach Umfeld sollten in der Planung und Gestaltung der Mobilitätsstationen stehts auf die späteren potenziellen Nutzer eingegangen und mögliche Ausgestaltungen in Workshops oder Beteiligungsverfahren gemeinsam erarbeitet und diskutiert werden. Die Größe der Station ist je nach Umfeld (z.B. urbaner bzw. ländlicher Raum) zu wählen. Das Design sollte einen gewissen Wiedererkennungswert haben, damit die Nutzer die Station schnell mit dem Thema Mobilität verknüpft und auch andere Mobilitätsstationen im näheren Umfeld einfach wiedererkennen. Ein konkretes Mobilitätsangebot, wie z.B. Car- und Bikesharing-Angebote sowie die Verbindung zu Haltestellen des Umweltverbunds sind möglich. Sichere und wettergeschützte Radabstellbügel ermöglichen den Nutzern einen bequemen und schnellen Umstieg vom Rad auf ein anderes Verkehrsmittel. Weitere Serviceelemente sind z.B. Umkleiden zum Kleidungswechsel für Radfahrer. Diese können den Komfort des Umstiegs an der jeweiligen Mobilitätsstation erhöhen und somit die Entscheidung zur intermodalen Mobilität von z.B. Fahrrad auf Bus oder Bahn erheblich erleichtern. Zusätzliche Aufbewahrungsmöglichkeiten wie etwa Schließfächer für die Ablage von Wertgegenständen oder zur Zwischenlagerung von Paketen und Waren des lokalen Handels, Lademöglichkeiten von e-Fahrzeugen, wie z.B. e-Bikes sowie elektronischen Kleinstgeräten, wie z.B. Smartphones runden das umfassende Angebot einer Mobilitätsstation ab. Generell ist bei der Gestaltung stehts ein gewisser Mindeststandard bzw. Mindestausstattung notwendig. Mobilitätsstationen können zudem als Start- und Zielpunkt für Ridesharing-Dienste oder für Pooling-Zwecke, wie z.B. dem Einsatz von Bürgerbussen (siehe ‚Mobilitätskonzepte‘) eingesetzt werden. Klassische Verkehre, wie z.B. Anruf-Sammeltaxis können ebenso mit Effizienzsteigerungen und günstigeren Fahrpreisen für den einzelnen Fahrgast auffahren. Die Ausweitung des Verkehrs in Rand- und Nebenzeiten ist ebenso denkbar. Über Erfolg und Misserfolg einer Mobilitätsstation Wie bereits erwähnt, ist bei der Planung einer Mobilitätstation immer auf die Bedürfnisse der potenziellen Nutzergruppe einzugehen. Ein bequemer und einfacher Wechsel von einem Verkehrsmittel auf ein anderes ist für die Attraktivität einer Mobilitätsstation somit unerlässlich. Der gezielte Einsatz von Serviceelementen (siehe Ausstattungsmöglichkeiten) sowie eine sichere Wegführung der einzelnen Verkehrsmittel sind Grundvoraussetzung für den Erfolg einer Mobilitätsstation. Um mögliche Wartezeiten an Mobilitätsstation angenehm zu gestalten, sind hohe Anforderungen an die Aufenthaltsqualität sowie an die Umfeldgestaltung zu stellen. In urbanen Gebieten ist die Verteilung von Fläche und die Verwendung davon ist ein immer wieder auftretender Streitpunkt. Die Akzeptanz im Stadtraum für Mobilitätsstationen und der daraus resultierende Wegfall von Stellplätzen insbesondere in Stadtvierteln mit hohem Parkdruck ist häufig stark umstritten. Dennoch kann vor allem in solchen Gebieten der Einsatz einer oder sogar mehrerer Mobilitätsstationen dazu beitragen, den begrenzten Stadtraum bestmöglich einzusetzen und Mobilität ohne eigenen Pkw zu ermöglichen. Wenn inter- und multimodale Alternativangebote praktikabler und verlässlicher werden, kann der Wegfall von Parkraum zumindest teilweise gerechtfertigt werden. In ländlichen Gebieten wiederum sind viele Nutzer auf eine gewisse Grundversorgung im Mobilitätsbereich angewiesen. Die oftmals weitläufige Infrastruktur sowie eine geringe Nachfrage erschweren den Verantwortlichen ein umfassendes, komfortables und flexibles Angebot. Zudem geht der Anteil an inter- und multimodalen Aktivitäten oft im höheren Alter zurück. Ein bestimmtes Verkehrsverhalten hat sich meist über einen langen Zeitraum habitualisiert. Die Herausforderung besteht dann darin, ein Mobilitätsangebot anzubieten, das auch die ländliche Bevölkerung zur Umorientierung und somit zur Veränderung ihres Mobilitätsverhalten führt. Mobilitätsstationen können ein sinnvolles Mittel sein, um NutzerInnen zu einem nachhaltigeren Mobilitätsverhalten zu bewegen und die Mobilität der Zukunft aktiv mitzugestalten. Neben der richtigen Positionierung, der optischen Gestaltung sowie der zur Verfügung Stellung verschiedener Verkehrsmittel ist es umso wichtiger zukünftige NutzerInnen in den Prozess einzubinden. Wir sind Experte im Bereich Mobilität und Kommunikation und haben auch im Bereich der Multi- und Intermodalität bereits einige Projekte erfolgreich betreut und begleitet. (siehe ‚Projekt namos‘) Kommen Sie auf uns zu, wir beraten Sie gerne!
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